Herz über Kopf – wenn der Verstand Pause macht
Davon kann die Mama, deren Erlebnis im Tagesspiegel-Artikel beschrieben wurde, sicher ein sehr erschütterndes, trauriges Lied singen. Denn nach einer Tortur-Wartezeit bei genannten Witterungsverhältnissen und Umständen – sich vermeindlich endlich mit seinen Kindern, in „Sicherheit“ zu wägen um dann einem BVG-Bediensteten zu begegnen, dessen Herz und Verstand zur selben Zeit aussetzten – der es tatsächlich fertig bringt, diese Mutter wieder auf die Strasse zu stellen, weil …. ja warum eigentlich?? Wegen der Vorschriften, natürlich. Diese haben unbedingt ihre sicherheitsrelevanten Berechtigungen – sie müssen und sollten vom Fachpersonal allerdings auch in angemessener Art und Weise, vorgetragen und erläutert werden können – das kann auch die Berliner-Schnauze. Meine Geschichte in „Mit’m Fahrrad nisch in ersten Wagen“ erzählt davon.
Und ebenfalls die Herzen, Köpfe und vorallem Münder der anderen Passagiere im Bus, scheinen wohl auch eher nur leidlich funktioniert zu haben – ja es war warm, jeder wollte schnell, dringend wohin… aber sonst reißt auch jeder ungefragt seinen Mund auf. Beistand, Unterstützung, Hilfe… das geht auch mit dem Kiefermuskel.
Und NEIN, nicht die empörte Mutter erzählt diese Geschichte. Es ist der einzige Fahrgast, der sich Anbot, seinen Platz für die Mutter mit zwei KLEIN-Kindern zu räumen. Und auch er wurde leidtragend, denn ihm wurde das Aussteigen verweigert – vom BVG Personal. Denn er ist auf deren Hilfe, eine Rampe zum ein- und aussteigen auszulegen, angewiesen.